Walter Jellinek

deutscher Staatsrechtslehrer; Prof. in Kiel und Heidelberg; 1933-1945 zwangsweise in den Ruhestand versetzt; wirkte nach 1945 maßgebend an den Gesetzen über die Verwaltungsgerichtsbarkeit mit

* 12. Juli 1885 Wien

† 9. Juni 1955 Heidelberg

Wirken

Walter Jellinek wurde am 12. Juli 1885 in Wien als Sohn des Staatsrechtslehrers Georg J. geboren. W.J. besuchte das Gymnasium in Heidelberg und studierte dann, dem Vorbild des Vaters folgend, an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Berlin Rechtswissenschaften und vor allem öffentliches und Verfassungsrecht. Nach mehrjähriger Referendarzeit in der Badischen Justizverwaltung (1907-1910) legte er im Jahre 1911 das 2. Staatsexamen ab, nachdem er im Jahre 1908 zum Dr. jur. promoviert hatte. Im Jahre 1912 habilitierte er sich an der Universität Leipzig, an der bereits sein Vater gelehrt hatte, als Dozent des öffentlichen Rechts.

Im Jahre 1913 folgte er einem Ruf als planmässiger a.o. Professor an die Universität Kiel, wo er im Jahre 1919 nach seiner Rückkehr aus dem Kriege, an dem er als Reserveoffizier teilgenommen hatte, eine ordentliche Professur erhielt. Von dort wurde er im Jahre 1929 nach Heidelberg befufen, der Lehrstätte, mit der sein Name verbunden bleiben wird und an der er in der Folgezeit wirkte, bis ihn im Jahre 1935 das nationalsozialistische Regime vorzeitig "in ...